Casablanca und Rabat mit dem Womo

(Februar 2023)

Casablanca

Uns hatten viele davon abgeraten nach Casablanca zu fahren, da wir aber unbedingt die Hassan-II.-Mosche, eine der größten Moscheen der Welt sehen wollten, hörten wie nicht auf die anderen. Immer noch mit dem Gedanken vom romantischen Casablanca. Die Realität sah aber ganz anders aus. Neben Le Havre (Frankreich) eine der schrecklichsten Hafenstädte die wir bisher gesehen haben, eigentlich sogar die schlimmste. Es war laut und dreckig, Slum ähnliche Gegenden und überall Bettler. Am schlimmsten waren die tausenden Flüchtlinge, die in den Mittelstreifen der Straßen in Pappkartons und Plasiktütenhöhlen hausten und sich um Wasser und Essen streiten mussten.

 

Rabat

Nach Casablanca hatten wir unsere Erwartungen ganz weit runter geschraubt, wir wollten nach der langen Fahrt von Sefrou aus nur Übernachten und gleich am nächsten Morgen weiter zu fahren.

Bereits beim durchfahren der Stadt waren wir positiv überrascht, es war sehr sauber und modern. Abends in der Medina haben wir uns dann verliebt und gleich den lieben Aldo angeschrieben und gefragt, ob er sich am nächsten Tag mit uns gemeinsam die Stadt anschauen möchte.

In Rabat trifft sich das moderne mit dem traditionellen in einer atemberaubenden Kombination.

Rabat hat uns sehr begeistert. Wir haben es leider nicht geschafft, alles anzusehen. So haben wir einen guten Grund noch einmal wieder zu kommen. Rabat steht bei der nächsten Marokkoreise auf unserer Wunschliste ganz weit oben.

Rabat – Allgemeines

Rabat gehört zu einer der vier Königsstädte Marokkos. In der Stadt befindet sich nicht nur die aktuelle Residenz des Königs, sondern auch der offizieller Regierungssitz Marokkos.

Mit mehr als 570.000 Einwohner ist Rabat einer der größten Städte im Land. Noch vor wenigen Jahren war Rabat eine wenig von Touristen besuchte Stadt. Inzwischen fängt aber langsam der Tourismus an, sich auszubreiten, umso schöner ist es anzusehen, das trotz der Touristen noch vieles sehr ursprünglich geblieben ist und es den Charme vom alten Marokko weiterhin ausstrahlt.

Das Besondere an Rabat ist der sichtbare Gegensatz der altorientalischen Altstadt und der neuen Planstadt Ville Nouvelle, die von der französischen Kolonialmacht (Zwischen 1912 bis 1956) angelegt wurde, um die Kolonialherren von den Einheimischen zu trennen. Nicht zuletzt deshalb verlieh die UNESCO Rabat im Jahre 2012 die Würde des Weltkulturerbes.

Rabat – Geschichte

Die Besonderheit Rabat ist die lange Geschichte, auf die die Stadt zurückblicken kann.

Im Jahr 1933 wurden die ersten Hominiden-Schädelknochen Nordwestafrikas in der Nähe von Rabat gefunden, die wahrscheinlich von einem etwa 100.000 Jahre alten Homo sapiens stammen, der als Rabat-Hominide bezeichnet wird.

Die Stadt wurde einst vom römischen Kaiser Claudius erobert, dann von den Berbern. Dann kamen die Almoraviden und Meriniden, die die Stadt zum islamischen und sunnitischen Reich erhoben. Von den spanischen Mauren entdeckt, hat sich Rabat zur Piratenhochburg entwickelt.

Von 1912 an war Rabat der Sitz der Kolonialverwaltung Französisch-Marokkos, bis es nach der französischen Kolonialherrschaft 1956 unabhängig wurde.

Nach der Unabhängigkeit blieb Rabat die Hauptstadt des Landes. Der Sultanspalast mit seiner bisherigen symbolischen Funktion befindet sich in der unabhängigen Stadtgemeinde Touarga innerhalb von Rabat. Er wurde zum Machtzentrum umgewandelt, in dem auch der heutige König residiert.

Rabat – Sehenswürdigkeiten (Allerdings nur die, die wir schon besucht haben)

Die Medina ist an drei Seiten von einer Stadtmauer umgeben, lediglich östlich der Kasbah fehlt ein kleines Stück an der Felskante über dem Flussufer. Die ca. 5,25 Kilometer lange Mauer führt über die Medina hinaus, um einen großen Teil der Neustadt, wo sie das Gartengelände des Königspalasts umschließt.

Die Straßen der Medina sind geradliniger und breiter angelegt als in anderen marokkanischen Städten. Der Souk verteilt sich auf den größten Teil der Medina.

In der Medina herrscht eine eindeutig mediterrane Atmosphäre mit weiß getünchten Mauern und blauen Fensterläden. Hierher gelangt man durch die zwei Tore Bab El Alou und Bab El Had im Osten, entlang der almohadischen Stadtmauern aus dem 12. Jahrhundert, die vom Sultan Yacoub el Mansour errichtet wurden.

Bab El Had ist weiteres der fünf Tore, die innerhalb der Mauern des alten Rabat errichtet wurden. Das Tor ist gut erhalten und sieht mit faszinierenden Ornamenten sehr schön aus. Es hat mehrere Eingänge und wird auch „Sonntagstor“ genannt. Der Name kommt von dem Sonntagsmarkt, der sich lange Zeit in der Nähe dieses Tores befand. In der Nähe dieses Tores befindet sich der Marche Central (Zentralmarkt), der beste und größte Lebensmittel- und Blumenmarkt in Rabat. In einem der Räume des Tores befindet sich eine Fotoausstellung.

Bab El Had ist das einzige Tor der Mauer, das noch die Rolle eines Durchgangs spielt, es bietet Zugang zur südwestlichen Spitze der Medina.

Ein großer Friedhof grenzt an die Kasbah des Oudaïas. Durch das gut erhaltene Stadttor Bab el Oudaïa – das im 12. Jahrhundert errichtet worden ist – gelangt man zur Kasbah des Oudaïas.

Unterhalb des Eingangstors zur Kasbah verbirgt sich hinter einer Vormauer, mit der die Kasbah um einen Palast in einer Gartenanlage erweitert wurde, das Musée des Oudaïas, in dem Kunsthandwerk ausgestellt ist.

Direkt links vom Tor ist ein schön gestalteter Brunnen zu sehen, der momentan restauriert wird. Die weiß verputzten Häuser in den verwinkelten Fußgängergassen dahinter sind bereits restauriert.

In der Kasbah des Oudaïas befindet sich die älteste Moschee der Hauptstadt, die sogenannte Jama al Atiq (Kasbah-Moschee).

Sie gelangen in das andalusische Viertel mit seinen blau-weiß getünchten Häusern und den vielen, schmalen Gassen. Irgendwann erreicht man ein Plateau über einer Felsnase, wo Teile der Festung besichtigt werden können.

Der „Andalusische Garten“ wurde in der französischen Kolonialzeit angelegt.

Das Tor Bab Mellah ist der Zugang zur ehemaligen Mellah, dem jüdischen Viertel.

Faszinierend ist die Tatsache, das dieses Tor im Gegensatz zu allen anderen Toren sehr einfach gehalten ist, ohne Verziehrungen und Schnickschnack. Selbst das kleine Tor Bab Chellah in der Nähe hat Steinverzierungen.

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