Moulay Idriss und Meknés
Moulay Idriss und Meknés
Am nächsten Tag sollte es dann über den Wallfahrtort Moulay Idriss nach Meknés gehen. Wir fuhren diesmal Nationalstraßen die wirklich super ausgebaut sind.
Moulay Idriss
Moulay Idriss erstreckt sich mit seinen weiß getünchten Häuser über zwei grüne Hügel. Der Ort ist wohl der älteste Marokkos und wurde um 788 n. Chr. von Moulay Idriss, einem Nachfahre des Propheten Mohammed, gegründet. Anfang des 8 Jahrhunderts musste Idriss I. dann auf Grund der Verfolgung des Abassiden Kalifat`s flüchten und ließ sich dann vorübergehend im nahen Voloubilis nieder. Die dortigen Berber erhoben ihn dann zu ihrem Herrscher und die Idrissiden-Dynastie war geboren. Er machte Moulay Idriss dann zu seiner Hauptstadt und wird als erster König Marokkos heute noch verehrt.
In Moulay Idriss durchstreiften wir dann einige Zeit lang den Souk, der jeden Samstag dort statt findet, fanden aber nichts passendes zu kaufen.
Meknés
Wir fuhren weiter über Voloubilis, dem wir nur ein paar Blicke von außen würdigten, die Warteschlange war uns einfach zu lang. Und fuhren dann in die Zweite Königsstadt Marokkos (Marokko hat vier), nach Fes.
Wir parkten auf einem Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Souk und der alten Festungsmauern.
Da es noch mindestens 5 Stunden hell bleiben würde, entschieden wir uns gleich eine Erkundungstour zu unternehmen. Für die Königsfestung nahmen wir uns eine Kutsche, bekamen allerhand Sehenswürdigkeiten auf deutsch erklärt, einiges zu Geschichte von Meknés und durften einen kurzen Blick in die ehemaligen Vorratskammern, die derzeit wegen Restaurierung gesperrt sind, werfen. Unser Glück, das der Kutscher den wachhabenden Handwerker kannte.
Vorratskammer
In den Vorratskammern sind nicht nur die Pferdeställe untergebracht gewesen, es gab da kleine Trassen mit Bäumen, die als Holzvorrat dort gezogen wurden. Direkt dahinter befindet sich dann das ehemalige Wasserreservat, das ebenfalls derzeit restauriert wird und nur durch den Bauzaun anzuschauen ist.
Vorratskammer
Nach dieser kurzweiligen Kutschfahrt gingen wir noch auf unserem ersten richtigen Souk.
In Meknès gibt es verschiedene Souks.
– SOUK LAHDIM: Oliven, Olivenöl, …
– SOUK SEKKAKINE: Messer, Blechgegenstände, Teekannen, …
– SOUK BEZZAZINE: Hier finden Sie alle Gegenstände rund um Korbflechterei, Korbwaren und Kunsthandwerk.
– BAB EL JDID: Musikinstrumente und Flohmarkt
– SOUK NEJJARINE: Tischlerei
– SOUK SEBAT: Schuhe, Stoffe, Kleidung
– SOUK EL HERIR: seidige Stoffe
Auf dem Souk
Ein Souk ist der marokkanische Wochenmarkt nur ein vielfaches größer und wuseliger wie in Europa. Stellt ihn euch wie Sommer- und Winterschlussverkauf gleichzeitig, bei Karstadt am Grabbeltisch vor. Es ist laut, man geht eigentlich nicht selbständig sondern wird geschoben und es duftet alle paar Meter nach anderen Gewürzen oder Früchten.
Hier wird alles gehandelt was man so handeln kann. Kleidung, Gemüse, Obst, Gewürze, lebende Tiere, halt alles.
Und es bringt enorm Spaß sich mit den Massen treiben zu lassen, auch wenn man ab und an nicht am gewünschten Stand halten kann, weil die Massen an Menschen ein weiter schieben. Klar sollte man wie in jedem dichten Gedränge seine Taschen dicht am Körper haben, aber man wandelt unter Einheimischen und wird nicht, wie in den Medinas, ununterbrochen zu irgendeinem Handel gedrängt.
Ein Souk ist ein wirklich beeindruckendes Erlebnis!
Erschöpft und hungrig kehrten wir zum Parkplatz zurück und bereiteten aus den mitgebrachten Dingen unser Abendessen.