Saint-Malo

Saint-Malo

Saint-Malo liegt an der Nordküste in der Bretagne.
Die beeindruckende, historische Stadtmauer ist immer noch sehr gut erhalten. Innerhalb der Stadtmauer stehen etliche Steinhäuschen in diversen Reihen und bilden kleine verwinkelte Gassen.

Die besondere Atmosphäre von Saint Malo entsteht durch die kleinen Cafés, Restaurants und kleinen Geschäften, die hauptsächliche bretonische Produkte anbieten und zum verweilen einladen. Saint-Malo hat sich auf den Tourismus spezialisiert, wobei die Preise der Geschäfte vergleichbar günstig sind.

Auch wenn Saint-Malo in den Reiseberichten als „die“ große Stadt erwähnt wird, ist der gemeinte Teil relativ klein. Man kann in wenigen Stunden die komplette Stadt in den Stadtmauern besichtigen.

Beim Rundgang über die Stadtmauern hat man einen guten Blick auf die engen Straßen des Stadtkerns und auf der anderen Seite eine herrliche Aussicht auf die Strände, den Hafen, die Flussmündung und die Forts. Bei Ebbe trocknet der Sand bis zu den Inseln Grand Bé und Petit Bé und man kann das Wattwandern von hunderten Menschen beobachten.
Wenige Fußminuten entfernt befindet sich der Fährhafen, von dem Schiffe nach England und Jersey starten, aber auch Ausflugsfahrten angeboten werden.

Nachdem unser Urlaub nun langsam zu Ende geht, haben wir uns entschieden Saint Malo auf dem Rückweg noch mal einen Besuch abzustatten.
Bei diesen Besuch haben wir uns eine Fahrt mit der Touristenbummelbahn durch die Stadt gegönnt. Für grade einmal 7 Euro pro Person und einer deutschsprachigen Übersetzung wollten wir uns das nicht entgehen lassen. So kamen wir in den Genuss, etwas über die Stadt und von der Geschichte der Stadt zu erfahren.

So haben wir unter anderem erfahren, das es in Saint-Malo einen Gezeitenunterschied von 12 Metern gibt. Uns kam der Unterschied schon etwas größer vor, aber so groß ist der Wahnsinn.

Ein wenig zur Geschichte von Saint Malo

  • Seinen Ursprung soll Saint-Malo bereits, im 1. Jahrhundert vor Christus, in der gallo-römischen Siedlung Aleth haben. Die strategisch günstige Lage beschütze die Einwohner vor Eindringlingen.
  • Im 6. Jahrhundert begann der walisische Mönch Maclou oder auch Maclovius genannt, dessen Name im französischen zu Malo wurde, mit der Missionierung der Einwohner. Die Siedlung begann zu wachsen und sich auf das benachbarte Festland auszudehnen.
  • Im 12 Jahrhundert häuften sich die Überfälle der Normannen. Da die nördlich gelegene Insel (Intra Muros) den nötigen Schutz bieten sollte, siedelte der Bischof auf die Insel um und baute dort die Kathedrale Saint Vincent. Einige Jahre später begann der Bau der Stadtmauer, die den Stadtkern von Saint-Malo endgültig vor Angriffen schützen sollte.
  • Im 16. Jahrhundert erreichte Saint-Malo ihre Blütezeit. Einerseits durch Fischfang und Handel, aber den größten Teil durch Karperfahrten und Sklavenhandel.
    Von 1590-1594 galt Saint-Malo als eigene Republik, immer noch die Grundlage für den Stolz ein Malouine zu sein.
    „Ni Francais, ni Breton: Malouin suis!“
  • Im 18. Jahrhundert war Saint-Malo bei den holländischen und englischen Handelsschiffen gefürchtet, denn die Stadt war die Heimat von Kosaren. Die Schiffe der Kosaren fuhren unter der der französischen Flagge. Besonders gefürchtet wurde Robert Surcouf (1773-1827), der mit seinem schnellen und wendigen Schiff „Renard“ (Fuchs) auf Beutezug ging.
  • Im August 1944 wurde, nach der Landung der Alliierten in der Normandie, die Innenstadt fast komplett zerstört. Die Stadt wurde weitestgehend orginalgetreu wieder aufgebaut. Man stützte sich dazu auf alte Pläne und Abbildungen der Stadt und beschriftete jeden Stein um alles wieder an seinen richtigen Platz zu bringen.

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