Von Meknes zum Dino Geopark Demnate
Von Meknes zum Dino Geopark Demnate
Unser weiter Plan war es, über einige Zwischenstationen, zum Geopark bei Demnate zu fahren
Beni Mellal
Der erste Übernachtungstop sollte in Beni Mellal liegen.
Dort angekommen gingen wir erst mal Lebensmittel im Marjane Markt auffüllen und anschließend gleich in das nebenan neu entstandene MC Donald.
Das Essen war verhältnismäßig sehr gut da und der Preis lag auch deutlich unter den Europäischen Preisen, alleine die Auswahlmöglichkeiten waren um Längen besser.
Leider musste Merry mit ansehen, wie ein Katzenjunges im Drive Inn angefahren wurde und dann etwas lieblos von einem Mitarbeiter in ein Gebüsch geworfen worden ist. Wenige Minuten später stand dieses kleine Katzenbaby vor unseren Füssen und bettelte um Futter. Als wir sahen, das sie nicht in der Lage war, selbst das in kleine Streifen gerissene Nugget zu essen, flitzte Merry in den Supermarkt und holte Milch für das kleine Wesen.
Als es etwas zutraulicher wurde, nahmen wir es hoch und untersuchten es. Bis auf ein paar Kratzer, ein verletztes Pfötchen und einen riesigen Schrecken, schien sie sonst nichts weiter zu haben. Allerdings war sie, wie viele der kleinen Kitten von Katzenschnupfen befallen und die Augen und das Schnäutzchen waren komplett verklebt.
Im Supermarkt kauften wir ein kleines Handtuch, legten dieses in einen Karton und die Katze oben drauf, das ganze stellten wir etwas abseits von dem Parkplatz in einer Baustelle ab.
Die Nacht selbst hingegen war absolut schrecklich. Bis Morgens um 3 Uhr hatte der MCD geöffnet und dementsprechend lang war auch der Trubel auf den gewählten Parkplatz, der bei Park4Night als ruhig beschrieben wurde. Zusätzlich auch noch Autorennen auf der Hauptstraße. Gut der letzte Kommentar darin war von 2019 und der MCD sah aus als wäre er erst recht neu dort.
An einschlafen war dann irgend wann so gegen 4 Uhr zu denken.
Am nächsten Morgen schauten wir uns in der Umgebung nach einen sicheren Platz für das Wesen um, konnten aber nichts finden, und nachdem wir ihr eine Dose Nassfutter hingestellt hatten und merkten, das es noch nicht in der Lage war das Zeug zu essen, wenn wir es nicht vorher kräftig zerdrückten, beschlossen wir, die Katze wieder Gesund zu pflegen und sie dann an einem Ort, wo sie eine Überlebenschance hat, wieder frei zu lassen.
Wir bastelten uns zwei Katzenklos aus 5 Liter Flaschen und füllten diese mit Sand und Steinen. besorgten noch mehr Nassfutter und einen kleinen Napf. Für die Fahrt klebte Frank den Karton mit Panzertape zu, aber es dauerte nicht mal 3 Minuten, da saß es auf meiner Schulter. Im nächsten Supermarkt kauften wir, in Ermangelung von Alternativen, eine Gemüsebox mit großen Belüftungsschlitzen für den Transport und zum schlafen. Da das kleine Monster, es aber schaffte auch dort auszubrechen, nahm Merry die Box auf die Beine, öffnete das Ausgabefach und die Katze konnte raus sehen und war damit zufrieden.
Ein paar mal meldete sich die Katze, um uns zu sagen, das sie mal Geschäfte erledigen wolle. Wir waren hoch erfreut das sie vom ersten Tag an scheinbar Stubenrein war.
Mittlerer Atlas, erste Ausläufer
Wir fuhren dann rund 50 Km auf einer super ausgebauten, ohne Schlaglöcher, Nationalstraße bis zu dem Abzweig der uns als schönste Strecke durch den mittleren Atlas empfohlen wurde.
Ziel war der Ort Ouzoud und die dortigen Wasserfälle, die wir uns ansehen wollten.
Die Strecke war atemberaubend schön, wir wussten gar nicht, dass es so viele braun-, orange-, ocker- und rottöne gibt. Die Berge und Serpentinen schimmerten in all diesen Farben, mit gelegentlichen Tupfern von hellgrünen Kakteen oder dunklen grünen Zedern bestückt. Immer wieder Ziegen oder Schafhirten mit ihren Herden am Wegesrand die freudig grüßten und den Daumen nach oben hoben. Kleine und ganz kleine Bergdörfer, wie auf Bildern gemalt, an den Hängen. Ab und an mal eine Kasbah, befestigte kleine Orte in damals die Karawanen Rast machten.
Einfach himmlisch!!!
Die Straße selbst war auch gut ausgebaut, enger als normale, also bei Gegenverkehr auch mal an die Seite fahren und ganz selten nur Schotterpiste.
Ouzoud
Die restlichen Kilometer führten dann durch ein Tal nach Ouzoud. Wo dann auch schon fleißig am Straßenrand gewunken wurde, das man doch diesen Stellplatz nutzen sollte.
Wir hatten uns aber schon vorab für einen einfachen Parkplatz in der Nähe der Wasserfälle entschieden und fuhren verneinend vorbei an den Koberern.
Angekommen am Parkplatz wurden wir nett eingewiesen, damit man sich die Außenhaut an den dortigen Olivenbäumen nicht beschädigt. Wir parkten und wollten losgehen zu den Wasserfällen, kamen aber nur knapp 100 Meter weit und wurden erst mal zu einem Berber Whiskey (Minztee mit gaaaaanz viel Zucker, oder auch ohne) eingeladen.
Hamid, der Kellner des Restaurant erklärte uns so einiges zu den Wasserfällen und gab uns auch einige Tipps für die beste Route und sagte, das wir auf keinen Fall auf einen Guide reinfallen sollten, der Weg sei Idioten sicher.
Die Strecke dort hin ist ein Katzensprung entfernt vom Parkplatz, allerdings geht es unentwegt Treppen herunter, die man später auch wieder hoch musste.
Die Wasserfälle sind schön, aber besonders beeindruckend werden sie wahrscheinlich während der Schneeschmelze im Hohen Atlas, die dann auch die Flüsse bis in tieferen Regionen füllt.
Auf dem Rückweg, mit massig Zwischenstopps um wieder zur Luft zu kommen, kauften wir dann noch einen kleinen Mitbringsel für Merrys Mutter.
Wir verbrachten einen tollen Abend in dem Restaurant mit Hamid, der sich viel Zeit für uns nahm und uns hunderte Besichtigungsziele im Umkreis von 100 Km nannte. Wir saßen eine ganze Weile zusammen klönten über Gott und die Welt und gingen dann irgendwann gesättigt und müde ins Bett.
Kurz bevor wir zu den Wasserfällen losgegangen sind , setzten wir die Katze mit Futter und trinken vor die Tür. Sie stiefelte sofort los, um sich die Gegend anzuschauen. Es gab dort viele andere Katzen in allen Altersstufen und gut gepflegt. Als wir wieder kamen, wurden wir bereits sehnsüchtig erwartet.
Wir hatten entschieden dann noch einen Tag einfach zum gammeln dort zu verbringen und zu schauen, wie es sich mit der Katze entwickelt. Den Besitzer des Restaurants hatten wir auch schon gefragt, ob sie dort bleiben dürfte und er meinte das sie es dort gut haben würde.
An anderen Katzen hatte unsere überhaupt kein Interesse, sie verjagte sie alle.
Am frühen Nachmittag traf dann ein weiteres deutsches Pärchen mit einem uralten Camper auf Mercedes Basis da ein. Eigentlich wollten sich die beiden nur die Wasserfälle anschauen und dann weiter um in den Bergen zu schlafen. Da wir uns aber auf Anhieb sympathisch waren, schafften sie es nur die Wasserfälle anzuschauen, um anschließend mit uns meine seit 2019 im Womo mitfahrende Flasche Pernod zu leeren.
Dino Geopark bei Demenate
Nächsten Morgen trennten wir uns dann schweren Herzens von der Katze (Beni Mellal Azoul) und fuhren etwas weiter südlich in die Berge, um dort einen Geo Park mit Dinosaurier Footprints anzusehen.
Park ist ein wenig übertrieben, aber es gibt da eine Fläche mit uralten Lehmboden auf den man die Dino Footprints bestaunen konnte.
Laut dem Geoparkschild waren die Saurier in etwa bis zu 3 Meter groß und hatten noch unseren Verständnis eine Schuhgröße von etwa 60. Wir fanden eine ganze Menge unterschiedlich tiefer Abdrücke bestaunten diese und fuhren dann nach einer Weile weiter.
Jetzt ging es Richtung Hohen Atlas und später dann zum Erg Cheggi, der größten Düne der Marokkanischen Sahara.
Für die Strecke zum Hohem Atlas hatten wir uns entschieden, wieder über Beni Mellal zu fahren und dort dann irgendwo frei zu übernachten. Voraussetzung war guter Internetempfang, Frank wollte abends den HSV schauen und weit weg von der Straße. Ein geeigneter Platz war dann auch schnell gefunden. Als es langsam dunkel wurde, klopfte dann ein älterer Herr ans Womo und gab uns zu verstehen das wir doch gerne auf sein Grundstück fahren könnten, das sei ummauert und viel sicherer, wie da, wo wir standen. Wir lehnten, wissend, dass man eigentlich eine Einladung eines Marokkaners nicht ausschlagen darf, dennoch dankend ab.
Die Nacht war dann auch gruselig, aus anderen Gründen, dazu dann aber im nächsten Bericht mehr.